Resolution der Gemeinden Anif und Grödig gegen die Zunahme des Flugbetriebes über ihr Gemeindegebiet durch die Gemeindevertretungen einstimmig beschlossen.
Der Fluglärm hat sich hauptsächlich seit 2013 dadurch deutlich erhöht, weil Deutschland mit der Inkraftsetzung einer Durchführungsverordnung zur teilweisen Unterbindung des Flugverkehrs über deutsches Staatsgebiet, die Flüge vermehrt über Anif und Grödig leitet. Nachstehende Resolution wurde dem zuständigen LH-Stv. Dr. Christian Stöckl und der Flughafenbetriebsleitung übermittelt.

  1. Die Gemeindevertretung bekennt sich grundsätzlich zum Flughafen Salzburg als wichtigen Dienstgeber mit regionalpolitischer Versorgungsfunktion für die Bevölkerung, den Tourismus und die Wirtschaft im Großraum Salzburg und in den bayerischen Grenzregionen.2. Wir verwehren uns jedoch strikt dagegen, dass seitens der übergeordneten Politik durch Vorgangsweisen wie die Erlassung einer Durchführungsverordnung in die Verteilung der regionalen Umweltlasten einseitig eingegriffen wird. Es ist verständlich, dass sich bei jeder Umweltbelastung, seien es Lärm, Abgase, etc., die betroffenen Anrainer bzw. Anrainerverbände ständig um Entlastung bemühen. Eine verantwortungsvolle Lokalpolitik muss jedoch zum Wohle der gesamten Region einen fairen und vernünftigen Ausgleich der Lasten sicherstellen. Und dieser bislang gegebene Lastenausgleich von Straßen- und Fluglärm würde nun durch die DVO gravierend gestört werden.3. Es ist für die Gemeinden Anif und Grödig daher völlig unakzeptabel, dass das derzeitige hohe Belastungsniveau mit Lärm, welcher Großteils regionale und nicht gemeindeinterne Ursachen hat, noch durch eine willkürliche Verlagerung von Fluglärm weiter erhöht wird.

    4. Wir verwehren uns gegen Anflugsrouten, bei welchen unser Gemeindegebiet von tief fliegenden Flugzeugen (manchmal sogar unter 250 m) überflogen wird, insbesondere wenn der Überflug noch mit dem Triebwerkslärm eines Circleanflugs verbunden ist.

    5. Wir fordern weiters den Flughafen Salzburg sowie die Austrocontrol auf, zügig sämtliche technischen, organisatorischen und regulativen Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem BürgerInnenbeirat Salzburger Flughafen zu erarbeiten und umzusetzen, die den Fluglärm für alle Anrainer auf das absolut erforderliche Minimum reduzieren. Dazu gehören die Findung der lärmärmsten Anflugsrouten (insbesondere für den Circle), die Adaptierung der Betriebszeiten (morgens ab 7:00, abends bis 22:00), die Schaffung von Anreizen für den Einsatz lärmärmerer Flugzeuge, die Unterbindung von besonders lärmintensiven Sichtfluganflügen und die Reglementierung von privaten Flugbewegungen, speziell an Sonn- und Feiertagen.

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